
Nachdem ein Jahr lang die Bilder von der Bilker Künstlerin Hannelore Busch im Foyer zu sehen waren, gab es vom Dezember 2000 an wechselnde Ausstellungen.
Erstmals wurde im Gemeindebrief 4/2000 auf Seite 17 und 1/2001 Seite 23 von den Ausstellungen berichtet.
Auf den Spuren von San Francesco
27. November 2011 bis 1. Januar 2012
Die Fotoausstellung von Jochen Boskamp ist eine Zusammenstellung von insgesamt 20 Fotos mit 20 dazugehörigen Texten,die auf einer Reise nach Umbrien entstanden sind. Dazu schreibt er:
Eine Reise nach Assisi verführt mich zu dem Versuch, Sprache und Fotografie miteinander zu verknüpfen.
Das klingt zunächst ganz einfach, ist es aber nicht. Zwar ist jede Sprache ein Zeichensystem, aber nicht jedes Zeichensystem ist eine Sprache. Die ästhetischen Zeichen der Fotografie haben ihr eigenes System, aber ihre Bedeutung erreicht nie die Genauigkeit der Sprache.
Die sprachlichen Zeichen aber enden am Begriff, weiter kann ich mit ihnen nicht erschöpfend denken. Ein Beispiel: Der Begriff „Gott“ führt rein sprachlich nicht zu weiterführenden Ergebnissen.
Mein Versuch ist es, mit ästhetischen Zeichen der Fotografie die jeweiligen sprachlichen Begriffe zu erweitern und zu bereichern.
Diese Überlegung habe ich auf der Suche nach Orten von San Francesco mit dem Wechselspiel
von Sprache und Fotografie auf die Probe gestellt; und siehe da, ich denke intensiver, weil ich durch die Kamera sehe, ein Vorgang, der durch ihre Technik begrenzt, aber auch gestalthaft bereichert wird.
Daraus wurde ein surrealistischer Traum, der mich dem Menschen San Francesco sehr nahe gebracht hat.
Spurensuche
11. März bis 15. April 2012
Sigrid Berg ist eine Malerin aus Ravensburg.
Sie will sich in ihrer Malweise und Bildauffassung nicht auf ganz bestimmte Merkmale festlegen, sondern sucht im experimentellen Prozess immer neue Wege der künstlerischen Auseinandersetzung. Dennoch lassen sich gewisse Erkennungs- zeichen benennen, die bei allen unterschiedlichen Ausformungen erscheinen: Als erstes fällt der Verzicht auf die unvermittelte Wiedergabe von gesehener Wirklichkeit ins Auge; Sigrid Bergs Bilder sind im weitesten Sinn abstrakt. Ihr geht es aber nicht um das spielerische Experiment mit Formen und Farben, sondern um die künstlerische Auseinandersetzung mit Gesehenem, Erlebtem, Erspürtem. Ihre Bilder faszinieren durch die sinnliche Intensität der Farben, die Mannigfaltigkeit der Formen, den spannungsvollen Zusammenklang des Bildaufbaus.
Ihre Bilder laden nicht zum schnellen Konsum ein, aber es lohnt, sich auf die Seh-Abenteuer einzulassen, zu denen die Malerin locken möchte.
Viele Bilder sind für religiöse Deutungen offen. Es geht nicht um die Illustration vorgegebener biblischer Motive, sondern die Bildgestaltung ruft mit Farben und Strukturen Assoziationen ab, die innere Bilder wecken und eigene Gedanken stimulieren.
So ist es auch mit den Bildern dieser Ausstellung in der Lutherkirche. Sie spüren Gefühlen und psychischen Prozessen nach, die sich in den Psalmen zeigen – Erfahrungen wie Angst und Geborgenheit, Traurigkeit und Freude, Unsicherheit und Klarheit …
So kann es zu einem „Dialog“ zwischen Bildern und den Psalmen, dieser eindrucksvollen religiösen Lyrik aus der Bibel, kommen.
Der Betrachter wird aber nicht auf eine bestimmte Sichtweise oder Interpretation festgelegt, sondern ist eingeladen, sich an diesem Dialog des Sehens, dem Gespräch über Gedanken und Gefühle zu beteiligen.
Fotografie und …
27. Juli bis 24. August 2012
Hanne Horn, eine Bilker Künstlerin, stellt im Foyer der Lutherkirche ihre Fotoarbeiten aus.
Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Man sieht Gegensätzliches, fremde Kulturen, verbrauchte Gesichter, nimmt Verletzbarkeit wahr und sieht Lebensspuren. Die Materialien, die ausgewählten Überschriften der verarbeiteten Zeitungen, die Stoffe, die Farben unterstreichen die Risse und Kanten des Trägermaterials und bestärken den Eindruck und die Aussage der Arbeiten.
Die Ausgangsposition ist die klassische, analoge Schwarz-Weiß-Fotografie.
Auf gebrauchtem Holz werden die Fotografien aufgetragen. Der ungewöhnliche Bildträger wird mit Papier, Stoffen, Farben und Erde bearbeitet.
Strukturen der Stoffe und Farben der Erde schimmern durch die Fotografie hindurch. Es wird Material aus dem häuslichen und industriellen Bereich entnommen.
Die Arbeiten/Fotos werden aufgetragen, transferiert, ausgewaschen, es findet ein Lösungs- prozess statt, es wird fixiert und versiegelt, gefaltet und zusammengelegt.
Maler Antoine Klinkhamer
19. Oktober bis 28. November 2012
Der 1952 in den Niederlanden geborene Maler Antoine Klinkhamer lebt zurzeit in Düsseldorf-Bilk. Seine gegenständlichen oder abstrakten Bilder haben stets einen starken Bezug zur Natur. Seine Arbeiten sind vielseitig gestaltet z.B. mit Seidenpapier, das in Ölfarbe eingearbeitet und schichtweise ausgekratzt wird.
Mit selbst hergestellten Holzspachteln, die teilweise auch der Natur entstammen, entstehen häufig die abstrakten Werke.
Die aktuelle Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl seiner Gemälde. Seine Werke überzeugen durch eine außergewöhnliche Intensität der dargestellten Themen, gepaart mit einer zauberhaften Leichtigkeit sowie durch ausdrucksvolle Farben voller Leuchtkraft, die eine harmonische Verbindung miteinander eingehen. Besonders beeindrucken seine Wasserspiegelungen, denen es gelingt, den Betrachter zu packen und in die Tiefe der morastigen Landschaft zu ziehen. Weitere Informationen unter www.klinkhamer.de.